Dienstag, 30. März 2010

Voll am rödeln röteln

Nun muss ich doch mal zu einem bekannten Ausspruch greifen, weil es gerade so passt: "Was schert mich mein Geschwätz von gestern". Gestern nämlich habe ich die wahre Bedrohung für mein Leben ausgemacht. Es ist die gemeine Rötelmaus, die aufgrund ihrer Aktivität besser Rödelmaus heißen sollte und zur Familie der Wühlmäuse gehört. Diese niedlichen Biester haben nämlich ein Tunnelnetz ungeahnter Größe mit ihren Kumpels, den Maulwürfen in unserem Garten angelegt, das mich ernsthaft befürchten lässt, demnächst auf dem Rasen einfach einzubrechen und neben der Nachmittags-Kaffeetafel der Familie Maus aufzuschlagen. Nicht dass ich ernsthaft vorhätte, so etwas wie Zierrasen anzulegen. Es ist ein Gemüsegarten und ich habe auch nichts gegen eine friedliche Koexistenz, aber bei den Himbeersträuchern sollte das Gewühle nun dann doch ein Ende haben.

Montag, 29. März 2010

Warnungen

Wer ein intaktes soziales Umfeld hat, hat Freunde, Verwandte und gute Bekannte. Und in diesen Gruppen gehört es sich, sich gegenseitig auch mal vor drohenden Gefahren zu warnen. Ich kann mich glücklich schätzen, von vielen besorgten Menschen umgeben zu sein.

Bereits meine Eltern sahen die Gefahr eines frühen Todes durch meinen ausgeprägten Bewegungsdrang voraus und schnallten mich im Kinderwagen an einen Ledergurt. Heute schnalle ich mich zwar im Auto an, aber schon der Gedanke an eine Krawatte verursacht bei mir Atemnot, weshalb ich keine besitze.

Als ich mich, etwas älter, tagelang mit Räucherstäbchen und Gitarre in mein Zimmer setzte, um Cat Stevens nachzuspielen und selbst noch viel bessere Songs zu schreiben, machten Sie sich sorgen, ich würde in Drogenszene driften. Ich hab es aber nur bis zum Wein geschafft. Schließlich, als ich den Wehrdienst verweigerte, war quasi besiegelt, dass ich die Banklehre nun knicken könnte und wahrscheinlich mein Leben lang im Krankenhaus alten Leuten den Hintern abwaschen würde. Das mit dem Krankenhaus stimmte, aber ich war immerhin "am anderen Ende" beschäftigt, nämlich beim Essen.

Auch meine Lehrer sahen meine berufliche Zukunft in Gefahr, weshalb ich besonders in Deutsch wegen meiner gewagten Thesen und Interpretationen hinsichtlich der Aussage einiger Werke klassischer Literatur und meiner kreativen Art mit der deutschen Rechtschreibung umzugehen, immer äußerst schlecht benotet wurde. PAH! Heute gibt es Wikipedia und Rechtschreibprogramme und einen Teil meiner Arbeit macht das Schreiben aus.

Ähnlich besorgt waren meine Verwandten, die schon unseren Wohnort als Garanten für das Abgleiten ins kriminelle Milieu ausmachten, ein Verlassen des Ghettos ausschlossen und eine Anstellung als Hafenarbeiter als Karriereende in Aussicht stellten. Heute wohnen diese immer noch im miefigen Neugraben, der Schwiegersohn ist im (bei mir ja auch immer im kriminellen Verdacht stehenden) Finanzwesen tätig und ich bin bei Bundesland 8 und meine größte kriminelle Handlung war das Schwarzfahren.

Eine alte Freundin warnt mich gerne wiederholt vor den Folgen meines Hanges zu Computerspielen. Sie schätzt die Gefahr, dass ich mit einer Pumpgun auf  Enten oder dergleichen schieße zwar nicht sonderlich hoch ein (womit sie Recht hat), aber hält dies Tun für vergeudete Zeit, die man zum Wohle der Psyche besser nutzen könnte. Sie spiele zum Beispiel lieber Doppelkopf. Wer schon mal einer Doppelkopfrunde beigewohnt hat, weiß, dass dort nicht selten ein Aggressionspotential entsteht, gegen das es manch Egoshooter schwer hat.

Nun bin ich vom Glück sogar so verwöhnt, dass auch meine Chefin die Gefahr eines zu gleichförmigen Arbeitsprozesses auf Psyche und Gesundheit erkannt hat  - und sich gerne neue Projekt aussucht, die mit einen geringen Maß an Erfolgschancen ausgestattet , echte Herausforderungen sind.

Wenn ich dann am Abend beim Wein mein Leben so betrachte, kann ich mich eigentlich doch sehr glücklich schätzen. Ich darf nur am nächsten Tag nicht zum Arzt gehen, weil der es auch nur gut mit mir meint, wenn er nach dem Weinkonsum fragt...

P.s.: Falls sich hier irgendjemand wiederfindet und beleidigt ist, möchte ich daraufhin hinweisen, dass dieser Beitrag als Mischung zwischen Fragmentsammlung, Satire, Schwank und Biografie zu verstehen ist.

Freitag, 26. März 2010

Dr. Mordin im Hamburg

Massigimherbst-Nebel - System Deutschland - Planet: Hamburg

+++ 2-Tage-Besuch in Hamburg wegen Teilnahme an Seminar +++ Alte Heimatstadt verursachte sentimentale Gefühle, da Anreise durch Arbeiterviertel führte, in dem ich selbst zum Zwecke der Ausformung meiner Persönlichkeit 21 Jahre verbrachte +++ Viertel ist heute gekennzeichnet durch Versuch, möglichst viele Personen mit niedrigem Einkommen, aber möglichst vieler Nationalitäten und Glaubensrichtungen auf engem Raum unter schlechten Bedingungen unterzubringen +++ Besagtes Viertel wird 2013 Austragungsort einer internationalen Gartenshow +++ Dazu große Umbauten von Nöten +++ Vergleich mit ähnlichen Fällen in anderen Systemen egibt hohe Wahrscheinlichkeit, dass Stadtteil danach zunächst von Studenten, Künstlern und dann gut verdienenden Singles bevölkert wird +++ Menschliche Rasse spricht von Hype oder Sceneviertel +++ Auswirkungen dieses Prozesses durch kein Modulationsmodell vorhersagbar +++ Erste Anzeichen für Hype aber bereits feststellbar: Lesezeichen mit Aufdruck "Wilhelmsburg" in Buchhandlung als einziger Stadtteil ausverkauft.+++ Weitere Erkenntnisse: Hamburger offensichtlich vielfach romantisch verklärt +++ Große Wertschätzung durch Seminarteilnehmer einer Cocktailbar im 9 Stock des Hotels in dem Seminar stattfand +++ Zu 100% genannter Grund: Großartig titulierte Aussicht in der Nacht über hygienisch bedenkliches Hafengebiet +++ Weiteres Indiz für Sentimentalität: Großer Erfolg von Musical über Löwen in eben diesem Hafengebiet, dessen Geschichte auf Kinder zugeschnitten ist. +++ Letzte Erkenntnis: Bestimmte Gruppierung der Hamburger muss monetär erheblich bessergestellt sein, als in anderen Systemen +++ Anders ist neue Hafencity mit extrem hohen Grundstückskosten und Mieten nicht zu erklären +++ Grund für finanzielle Besserstellung nicht bekannt +++ Aufklärung von Finanzbehörde offensichtlich nicht gewünscht +++ Forschungsprojekt: Grund ermitteln, warum Franzbrötchen nicht über Stadtgrenzen hinaus bekannt und geschätzt werden.

Mittwoch, 24. März 2010

Championade

Was endlich die Hauptsache, das Trinken des edlen Weines anlangt, so stehen sich in diesem Punkt eine englische und eine französische Schule ziemlich schroff gegenüber. Die Franzosen nehmen ihren Crémant nur zum Dessert und befinden sich dabei um so besser, da der Champagner in diesem Falle dank seiner lieblich erregenden Wirkung einen verklärenden Schimmer auf die ganze Sitzung wirft und zum Schluss noch jedem Tischgenossen die Möglichkeit bietet, sich von seiner vorteilhaften Seite zu zeigen und dann heiteres Sinns von der Gesellschaft zu scheiden. Die Engländer dagegen behaupten, der Champagner errege nach dem Mahle Übelkeit (was man bei dem Stande ihrer Kochkunst ohne Weiteres glauben darf), und servieren ihn daher seit etwa einem Menschenalter gleich von Anfang der Mahlzeit neben jedem Gerichte. Der wahre Grund der Abweichung vom französischen Brauche ist gedoch geplanter Natur: die englischen Damen verlassen bekanntlich unmittelbar nach dem letzten Gang den Tisch und würden also um den ruhigen Genuss des Champagners kommen, wenn derselbe ausschließlich zum Dessert erschiene.
(Appetit Lexikon 1894)

Nach meinem Abstecher in das nachkarnevalistische Köln am Sonntag muss ich sagen: Junge Junge, die Zeiten haben sich geändert!

Samstag, 20. März 2010

Ver-sand-haus

Schah Ali-Akbar Qavam Davoir wusste jetzt, warum er zukünftig nie wieder im Internet einkaufen würde, ohne vorher ein Bild der Ware gesehen zu haben

Stern von Bethlehem
Dieses Kleinod abendländischer Baukunst wird Ihren erlesen Geschmack weithin sichtbar machen! Gleich den 3 Königen werden die Gelehrten und Weisen von überall her zu Ihnen kommen, durch das heilige Licht geführt, um zu staunen! Die Bauweise kann mit Recht als solide bezeichnet werden und die Technik entspricht den hohen Standards der westlichen Welt. Mit diesem Bauwerk repräsentieren Sie fortschrittliches Denken und werden auch bei den Anhängern eher traditioneller Architektur ein hohes Maß an Bewunderung hervorrufen. Schalgen Sie noch heute zu!

Donnerstag, 18. März 2010

Beat the Raab

Nun mag ich ja den rabigen Stefan nicht so besonders, muss ihm aber zugestehen, dass er wohl ein Gespür für den Fernsehmarkt hat. So denn scheinbar auch bei seiner "Unser Star für Oslo-Idee". Und - ja, Marius die olle Catterfeld und sogar die Silbermond-Sängerin sind mir als Jury 1000x lieber als der Bohlen-Clan. Auch die Lena, die nun - wie ich finde, auch nicht ganz zu unrecht - gewonnen hat, geht ok. Wenn Sie den Ton nicht trifft, glaubt man, sie macht das absichtlich. Und irgendwie wirkt sie ja auch so ganz natürlich, nicht so wie die Catterfeld.

Und jetzt sagen alle, dass die Lena bei der Abstimmung der "Ostblock-Abstimmungsmafia" wieder keine Chance hat! Man könnte natürlich sagen, dass die da einfach einen anderen Musikgeschmack haben und daher anders abstimmen und die Ralph-Siegel Kandidaten allesamt irgendwie nix waren. Aber... Warum ist es uns Deutschen eigentlich so wichtig, in diesem Wettbewerb endlich wieder mit vorne zu sein? War das bisschen Frieden denn besser? Oder dieser freakige Finnensong vom vor- oder vorvorletzen Male? So ganz verstehe ich diese Leberwursthaltung, wenn wir mal wieder letzter geworden sind nicht.

Beim Fussball wird ja dann meist auf den Trainer und die völlig überbezahlte Spieler geschimpft, beim Contest nun können wir uns aber endlich selber ne Backpfeiffe geben, denn schließlich haben ja "wir" per Abstimmung dem Raab gesagt, er soll das Ticket nach Oslo auf die Lena ausstellen.

Drei haben aber jetzt schon gewonnen, nämlich der Raab, die ARD und Pro7. Finanziell, so irgendwie - zumindestens. Und das ist doch auch schon was.

Und natürlich interessiert mich dieser ganze Contestkram überhaupt nicht.

Mittwoch, 17. März 2010

Thane of Glamis and Cawdor

Wtf! Warum finde ich ausgerechnet den Auftragskiller Thane so gelungen? Und warum wird der so spät eingeführt? Und wieso stehen die Chancen ihn in Teil 3 wieder zu sehen, so - naja eben schlecht? Dagegen ist die Frage mit wem man denn anbändeln soll ja fast schon lächerlich, obwohl ich es in Dragon Age ja schon versaubeutelt hab, und das eigentlich nicht nochmal will. (Bitte hier keine Kommentare der Ausgage in Rückblick auf den letzten Post!)

Montag, 15. März 2010

After Eight

Wo wir gerade bei der Werbung sind: Seit nunmehr 8 Jahren habe ich die Ehre, von Amts wegen als der Mann meiner Frau gelten zu dürfen. Danke Weib, dass du es schon so lange mit mir ausgehalten hast! Was soll man dem noch hinzufügen? Vielleicht etwas Werbung? "Wenn einem so viel Gutes widerfährt, dass ist schon..."  - Keine Sorge, heute Abend geht es in eine Weinstube, da gibt es das Zeug nicht.

Sonntag, 7. März 2010

3 Dinge braucht der Mann...

Ok, im Ersten ist noch immer zu wenig Rosmarin, im Zweiten viel zu wenig Zwiebelchen und im Dritten zu viel Kinderchor, aber (man verzeihe mir die Anleihe aus der mir so verhassten Marketingsprache), Leute, die Synergieeffekte....!

Samstag, 6. März 2010

(Mass)ig Platz?

Da bevölkern zukünftige Generationen gleich mehrere Galaxien, aber die Architekten konzipieren die Räumlichkeiten immer noch so eng, dass die Küche im Schlafzimmer stehen muss. Pfui! - man stelle sich nur vor, wie es da riecht, wenn es mal Grünkohl gegeben hat!